Einen Hund wollte ich schon lange. Da ich gegen Katzenhaare allergisch bin, war die Vermutung, dass es genauso auch bei Hunde ist. Im Jahr 2008 ging ich zu unserer Hausärztin, fragte nach und der Allergietest ergab, dass ich nicht gegen Hunde allergisch bin.
Bei einer Veranstaltung lernte ich die Rasse Australian Shepherd kennen. Ab da lass ich viel darüber. Mein Mann war jetzt nicht so begeistert, einen Hund ins Haus zu holen.
Im November 2008 war es dann soweit. Ich fuhr los und kam mit einem kleinen Welpen nach Hause. Chayenne war zu diesem Zeitpunkt 11 Wochen alt, eine kleine flauschige Fellkugel. Sie sah einfach immer so aus, als ob sie in die Steckdose gelangt hätte.
Im Winter 2008/2009 sind wir in die Welpenschule und es wurden die Grundlagen gelernt. Chayenne ist sehr lernfreudig, wenn das entsprechende Leckerli zur Verfügung steht. In diesem Fall ist es sehr gut, dass sie sehr verfressen ist. Sie lernte sehr schnell und es machte ihr großen Spaß. Genauso ging es relativ leicht, ihr Tricks beizubringen. Auch in der Junghunde-Gruppe von der Hundeschule haben wir teilgenommen. Spielen mit anderen Hunden war immer sehr spannend.
Mit 1 ½ Jahre ließ ich sie kastrieren, wobei sie nach der Narkose etwas Probleme hatte. Sie war noch nicht ganz wach und hatte so Panik. Der Tierarzt war so nett und hat sie gleich ins Auto und ihre Box getragen. Leider hat sie seit diesem Zeitpunkt Angst vorm Tierarzt.
Als Chayenne 2 Jahren war, sind wir alle paar Wochen bei einer Hunderunde mitgelaufen. Es war sehr faszinierend, wie gut es mit den vielen verschiedenen Hunden lief. Klein und groß miteinander, ohne große Streitereien. Die 2 Stunden laufen tat uns allen gut und anschließend war sie platt.
Wir fingen dann auch langsam an mit dem laufen neben dem Fahrrad. Nun da sie sehr gerne Katzen hinterher wollte, hatte ich so manche Probleme. Nun, ob es erzieherisch toll ist oder nicht, hatte ich etwas Wasser dabei und bei Zieh Aktionen in die falsche Richtung kam etwas Wasser in ihre Richtung. Funktionierte zwar nicht immer, aber es wurde besser.
Rettungshundestaffel
Im Jahr 2012 lernte ich die Trainerin von einer Rettungshundestaffel kennen. So trat ich mit ihr in die Hundestaffel ein. Chayenne begann die Ausbildung, auch wenn sie vom Alter her schon etwas zu alt war. Es gibt verschiedene Arten, wie ein Hund anzeigen kann, dass er eine vermisste Person gefunden hat. Brinseln, Freiverweisen, Verbellen oder Mantrailen.
Es funktionierte das Verbellen am besten. Bei den Training war es super mit anzuschauen, wie die Hunde voller Begeisterung durch den Wald sind, um ihre Arbeit zu erledigen. Man hatte das Gefühl, alle wollen auf einmal, so aufgeregt waren die Hunde. Wir haben nur Fläche geübt. Bei der Trümmersuche war ich als Zuschauer dabei und fand es unglaublich, wie gut die Nasen der Hunde funktionieren.
Da Chayenne in der Ausbildung war, durfte nur ich als Helfer bei Einsätzen mit. Wenn das Telefon geklingelt hat, schnellte bei mir der Puls nach oben. Die Zeit dort war sehr interessant. Als ich beruflich mehr arbeiten ging, konnte ich die Zeit, für mehrmals in der Woche Training und die sonst anfallenden Arbeiten ( auf Märkte oder Veranstaltungen teilnehmen, sowie die Einsätze), nicht mehr aufbringen. Es war ein ganz toller Abschnitt in unserem Leben und jeder der dies machen möchte, keine Scheu. Ihr braucht halt vor allem Zeit.
Unser Hütehund
Mit unserer Hündin haben wir großes Glück. Sie verzeiht es uns, auch wenn wir mal nicht so viel Zeit haben. Als junger Hund hat sie nicht aus langeweile Dinge zerstört, was ich schon oft bei anderen gehört habe. Sie hatte schon einen gewissen Hütetrieb bei uns und auch mit anderen Hunden, aber alles im Rahmen.
Wir haben oft das Essen in einen Beutel und versteckt, so musste sie fürs fressen arbeiten. Jetzt ist sie mittlerweile schon eine alte Dame und damit hat sich bei ihr so manches eingeschlichen. Nun in einem Moment will sie raus, oder nicht oder doch wieder rein. Das Treppensteigen wird beschwerlich, die Spaziergänge langsamer und kürzer. Laufen am Fahrrad ist nicht mehr möglich. Hmm eigentlich auch nicht anders, wie wenn wir altern.
Ich bin sehr blauäugig vorgegangen, als ich mir diese Rasse ausgesucht habe. Sie ist sehr wissbegierig, sollte schon beschäftigt und gefordert werden. Im nachhinein, würde ich nicht jedem diese Rasse empfehlen und als Ersthundebesitzer war es von mir schon gewagt. Wir lieben unsere Hündin, die es uns auch zu unserem Glück, nicht ganz so schwer gemacht hat.
Das Alter
Tja auch Hunde geht es nicht anders, wie uns Menschen.
So manche gesundheitliche Probleme treten immer gehäufter auf und auch Tabletten gehören schon zum Alltag. Bei Chayenne hat der Gehörsinn stark abgenommen, sie sieht natürlich auch nicht mehr so gut und es geht alles nimmer so flott.
Unsere Spaziergänge ziehen sich immer mehr in die Länge und beim Weg nach Hause schleichen wir mehr, als dass wir laufen.
Da ich mich vor einiger Zeit dazu entschlossen habe mein Motorrad zu verkaufen und ein E-Bike dafür angeschafft habe, kam mein Mann auf die Idee ein Hundeanhänger fürs Fahrrad zu kaufen. Wir sind mittlerweile einige Male damit schon unterwegs gewesen.
Chayenne ist noch nicht so begeistert. Es kommt vor, dass sie ganz entspannt darin liegt, oder ganz aufgeregt fiept. Sie bekommt immer wieder ein Leckerli, wenn sie brav darin liegt. Wir hoffen, dass mit der Zeit, dass Fahren darin für sie nicht mehr stressig ist und sie es entspannt genießen kann.